Ich bin nun schon seit einigen Jahren als Marathonläufer aktiv und erfolgreich. Bei der DM über 50 km 2010 wagte ich mich zum ersten Mal über die Marathondistanz hinaus. Die Zeit von 2:57:58h bedeutete Platz 2 der ewigen deutschen Bestenliste und ich wurde hungig auf mehr…100 km sollen es werden. Doch diese Strecke sind nicht einfach die Summe aus zweimal 50 km, wenn auch etwas langsamer gelaufen. Marathon ist schon lang, 100 km sind fast 2,5mal länger. Bis jetzt habe ich immer autodidakt trainiert, mich belesen und mein Training täglich evaluiert. Für den Ultralauf gibt es aber kaum Literatur die man wälzen und lernen kann. Deswegen wollte ich auf eine professionelle Planung setzen. Ein erfahrener Trainer, Wolfgang Olbrich, betreut mich und riet mir zu einer Leistungsdiagnostik um den „status quo“ zu bestimmen. Ich bin sehr kritisch, was die Aussagekraft von Stufentests über wenige Minuten hochgerechnet auf eine stundenlange Belastung betrifft. So kam ich zu WESP.
Sie sollten ein eigenes System haben, unabhängig von gängigen Schwellenmodellen mit eigener Software. Das wollte ich selbst testen. Zumindest im Verlauf mehrerer Test könnte man damit die Leistungsentwicklung verfolgen. Schon beim ersten Test war ich hellauf begeistert. Heiko und Patrick lieferten eine so umfangreiche Betreuung, die keine Wünsche und Fragen offen lässt. Heiko hat mit mir die Tests abgesprochen und durchgeführt. Patrick hatte derweil ein Auge auf Laufstil, Haltung, passendes Schuhwerk und gab mir sehr gute Anleitung, um das zu verbessern. Aber was steckt
wirklich in den Daten? Ich bin eine gute Woche nach dem ersten Test mit meinem Trainingspartner den ersten 15km TDL seit vielen Wochen gelaufen. Eine nicht ganz einfache 5km-Runde. Angegangen sind wir zusammen in lockeren 17:26 min (3:29 min/km), dann bin ich allein weitermarschiert und habe eine 16:40 (3:20) und 16:44 (3:21) drauf gesetzt. Laut LD lag die IANS bei 3:22 min/km. Das kommt ziemlich gut hin. Die letzte Runde war schön hart. Selbst ohne den knappen Kilometer Dreck und die drei kleinen Rampen pro Runde, wären vielleicht ein oder zwei Sekunden pro Kilometer mehr drin gewesen, aber mehr nicht für den Moment. Für meinen Trainingspartner galt das analog mit anderen Zeiten. Das System von WESP scheint also zu funktionieren.
Zwei Wochen nach dem ersten Stufentest haben wir einen Dauerbelastungstest nachgeschoben. Dieser sollte detaillierter zeigen, wie sich der Stoffwechsel bei einem bestimmten Tempo über die Zeit verändert und welche Ernährung unterwegs notwendig ist. Aus den ursprünglich geplanten 90 bis 120 Minuten wurden fast 3 Stunden. Auch hier haben Heiko und Patrick wieder ganze Arbeit geleistet. Für mich persönlich ist dieser Test eine notwendige Ergänzung zum Stufentest für alle die im Wettkampf mehrere Stunden unterwegs sind, weil er die Leistungsgrenzen und Stoffwechselübergänge wirklich trennscharf aufzeigt.
Parallel wurde gleich noch mein Bruder auf dem Rad einem Stufentest unterzogen. Er ist selbst aktiver Sportler, wenn auch nicht im Leistungsbereich, so versucht er sich doch möglichst fit zu machen und immer weiter zu steigern. Als mein Betreuer und Radbegleiter bei großen Wettkämpfen muss er das auch! Einfach mal so „aus der Kalten“ fährt man keine 100 km Rad und ist nebenbei noch so locker, um einen Läufer betreuen zu können.
Mit WESP haben wir einen starken Partner gefunden. Gemeinsam arbeiten wir jetzt am Traum von einer WM-Teilnahme im September 2011 über 100 km und es sieht jetzt schon sehr gut aus…